Training, kleines Segel und Regatta am Walchensee 25

Training, kleines Segel und Regatta am Walchensee 25

Susanne probiert das kleine Segel aus und Alex lässt bei der Regatta nichts anbrennen und gewinnt fast alle Wettfahrten und damit die Regatta insgesamt. Hier geben uns Susanne und Alex ein paar Eindrücke:

Susanne Sailer schreibt zum Training und zum kleinen Segel:

Die zwei Tage vor der Walchenseeregatta war ein allgemeines Musto Skiff Training angesetzt. Als Trainer fungierten am Donnerstag abwechselnd Gilbert und Eddy, am Freitag abwechselnd Gilbert und ich.

Donnerstag:

Nach dem Frühstück gab es zunächst eine Vorbesprechung und ein paar Tipps zu Bootshandling im allgemeinen und den Manövern im speziellen. Anschließend blieb noch etwas Zeit um bei einzelnen Booten das Setup zu optimieren, bis dann um etwa 12 Uhr die Thermik einen ersten Streifen Wind auf den See brachte: Gilbert zögerte nicht und gab den allgemeinen Auslaufbefehl. Es dauerte eine ganze Weile bis alle Boote den Weg bis zur Windkante geschafft hatten. Dort segelte sich die Flotte zunächst im nördlichen Teil des Walchensees zwischen Wasserwitschaftstonne und der rosa Tauchboje ein. Eddy und Gilbert konnten sich so einen Eindruck von der gemischten Flotte machen. Da die Flotte das Musto Skiff sehr unterschiedlich im Griff hatte, wurden zunächst individuelle Tipps vom Motorboot ausgegeben. Entenfamilie mit gemeinsamen Anluven oder gemeinsamen Abfallen, sowie Manöver auf Kommando waren dann später Hauptbestandteil des Trainings. Vorallem Eddy führte bei der eher mild ausfallenden Thermikbrise vor, wie man das Boot schnell segelt, und die Manöver elegant meistert.

Nach ein paar Stunden auf dem Wasser bei der leichten aber herrlichen Thermikbrise ging es wieder an Land. Etwas später wurde von David aufgekocht: vegetarisch aus dem Wok: würzig und vom allerfeinsten(!!!), die Stimmung war prächtig.

Freitag:

Für die bereits früh am Clubgelände aufgeschlagenen Segler gab es auch am Freitag wieder die Chance auf ein Frühstück. Als Trainer wechselte sich heute Gilbert mit mir ab. Da zunächst Gilbert das Motorboot fuhr, konnte ich mit meinem neu erworbenen Musto ein paar super Trainingsschläge segeln. Die 17-jährige 29er Umsteigerin Greta führte gleich einmal mit kleinem Segel die Flotte an. Nach zwei Stunden intensivem Manövertraining durch Gilbert, tauschte ich mit rotem Kopf und hohem Puls aufs Motorboot und gönnte auch den Seglern erstmal eine Pause. Das nachfolgende Starttraining wurde bei jedem Versuch immer besser. Nach 4 Stunden beenden wir das Training. Einige segelten noch etwas und ich teste das kleine Segel, das trotz wenig Wind einen guten Druck hat und bei 4 kleinen und 3 großen Segeln im Feld anscheinend keine Speednachteile bei 2-3 Beaufort im Training hatte.

Kleines Segel:

So startete ich auch bei der Walchensee Regatta mit dem kleinen Testsegel der Musto Klassenvereinigung. Und ich konnte bei 4 Beaufort am Samstag und 2-3 Beaufort am Sonntag insgesamt vom Speed und Höhe gut mithalten. Die Manöver sind deutlich einfacher (da ist noch ne Menge Übung erforderlich, gekentert bin ich zweimal zwischen den Wettfahrten 😜) das Gleichgewicht des Bootes bzw. Druckpunkt im Boot ist fast besser als mit dem alten, großen Segel und der Trimm nicht viel anders.

Fazit: Insgesamt ist aus meiner Sicht mit dem kleinen Segel das Musto für Einsteiger oder leichte Segler z.B. Frauen deutlich leichter zu beherrschen. Und auch Starkwind verliert vielleicht seinen Schrecken (ich werde berichten). Nachteile habe ich bisher keine festgestellt.

Eure Susanne Sailer (neuerdings Vizeweltmeisterin in der Europe)


Alex Greil schreibt zur Regatta:

Am Samstag durften wir mit perfekter Thermik und flachem Wasser 4 Wettfahrten segeln. Mit den 10-15kts. Wind war es für die ganze Flotte super da man doch vorwärts kommt aber der hintere Teil der Flotte auch nicht nur am Badesport machen ist. Das Flache Wasser des Walchensee mit sehr wenig Böen und Winddreher macht das segeln für alle einfacher. Natürlich kann man bei so flachem Wasser auch extrem tief hängen. Wenn man Amwind ein wenig Luvlage fährt so ca. 1 Grad dan ist man sau schnell. In den ersten zwei Wettfahrten konnte ich das Rennen für mich entscheiden und im dritten Rennen habe ich mich am Gate für die falsche Boje entschieden und 3 Boote verloren Upwind konnte ich dann nochmals 1 Boot aufholen und viele Meter zur Spitze aufholen. Auf dem Vorwindkurs ist es mir gelungen bis knapp hinter Mickey rannzufahren leider hats aber nicht mehr für den Sieg gerreicht. Trotzdem war es das spannenste Rennen. Das vierte Rennen war wieder ganz gewohnt. Am Sonntag kam die Thermik erst ein bischen später deshalb konnten wir nur noch einen Lauf segeln bei knappen Trapezwind.

Nun noch eine fachliche Einschätzung der Sportler:

Rüdiger Goeke: Eigentlich weiss er wie es geht nun muss er bei Regattasegeln das ganze ein wenig “Tschillig angehen dann kommen die Siege”

Anian Pauli : Am Freitag abend habe ich das erste mal mit Anian gemeinsam ein Bier getrunkten und mir war sofort klar das gibt mal ein richtiger Mustosegler, furchtlos, top motiviert und da wird nicht lange überlegt sondern einfach gesegelt und das ist jetzt schon schnell!

Greta Müller: Greta durfe mein altes Mustoskiff die SUI 306 kaufen eines der schnellsten Boote in Zentraleuropa. Nach kurzem üben hat sich die Crew und das Boot schon versöhnt. Nun noch ein paar Trainingstunden und dan fürchten sich die Top Segler in Europa. Am Sonntag konnte Greta schon ein Top Start fahren und ist mit Steuerbordbug allen vorne durchgefahren.

Susanne Sailer: Susanne segelt auch noch Europe, gehört da auch zu den schnellsten es wird nicht lange dauern und sie wird auch bei den Mustos ganz vorne mitsegeln.

Fabrice Kohler: Nun ist das Dreieck und die Unterwanten auch richtig eingestellt und das Boot ist deutlich schneller. Ohne Frühstart hätte es für den ersten Podestplatz bei den Mustoskiff gereicht.

Gilbert Brietzke: Sau schnell gerade aus aber leider ist man ab und zu auch schnell dort wo nicht so viel Wind ist. Deine konstanten Rennen bringen dich nachhaltig an die Spitze.

Mickey Martin: Mit neuem Grosssegel hättest du den Event gewonnen ohne wenn und aber deine Performance war gigantisch!

Alexander Greil: Man sollte meinen nach 13 Jahren sollte man bei 10kts Wind auch noch eine Wire to Wire Wende hinkriegen ohne das Grosssegel nass zu machen. Ich musste festellen das die Trapezleine um den Trapezhacken nicht schnell ist. Man lernt nie aus!

Ich freue mich schon für nächstes Jahr! Alex Greil

PlatzSkipperSegel#Punkte
1Alex GreilSUI4864(6)
2Mickey MartinGER3147(11)
3Gilbert BrietzkeGER58012(16)
4Fabrice KohlerSUI15414(24)
5Susanne Sailer118 (28)
6Greta MüllerGER X26 (36)
7Dominik VollGER 40027 (37)
8Anian Pauli028 (38)
9Rüdiger GoekeGER 19434 (44)

(Detailierte Resultate auf manage2sail.com)[https://www.manage2sail.com/de-CH/event/fef72d72-2206-4dea-b46e-33dd7335d0c5#!/results?classId=d9406101-78f1-496a-a6ee-3d9466c0402a]

Fotos Copyright Susanne Sailer, Edgar Stalleiken, Daniel Müller